Keine Alternative in Ostdeutschland?

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Keine Alternative in Ostdeutschland?

März 17, 2018 @ 19:00 - 21:30

AfD, Pegida & Co. Was sind die Gründe für das Erstarken der Rechten und welche Alternativen gibt es?

Es gibt kaum eine Beschimpfung, denen die Bevölkerung auf dem ehemaligen Gebiet der DDR nicht ausgesetzt gewesen wäre. Trotzdem die Mauer seit mehr als einer Generation gefallen ist, wird die ostdeutsche Vergangenheit als Erklärungsmuster für das derzeitige Erstarken der Rechten herangezogen. Doch es geht weit darüber hinaus: Nicht nur die Herkunft aus einem der neuen Bundesländer scheint ein Garant für eine rechte Gesinnung zu sein, sondern auch ein vermeintlich zu geringes Bildungsniveau oder Armut. Das Märchen von der verlorenen und rechtsgesinnten Unterschicht treibt seit Langem sein Unwesen in der deutschen Medienlandschaft. Dabei trifft dieser Erklärungsansatz gerade die Leute, die am stärksten unter der Ungleichheit und Spaltung der Gesellschaft leiden. Gleichzeitig ist mit dem Aufgeben ganzer Landes- oder Bevölkerungsteile auch nicht denen geholfen, die von rechter Gewalt betroffen sind. Ein Blick auf das Bundesgebiet zeigt, dass weder in der Vergangenheit, noch heute, rechte Gewalt ein rein ostdeutsches Problem ist, sondern vermehrt dort auftritt, wo eine prekäre soziale Situation und mangelnde politische Alternativen den Nährboden für rechte Ideen bilden. Bei dieser Veranstaltung diskutieren Menschen, die Erfahrungen mit dem Erstarken der Rechten gemacht haben, bzw. sich dagegen engagieren, über die Ursachen dafür und werfen einen Blick auf die Vergangenheit und Gegenwart des Ostens der Republik. Eine Analyse, die über vereinfachende Erklärungsmuster hinausgeht, kann helfen, einen anderen Weg einzuschlagen und Antworten zu finden, die nicht nur für Ostdeutschland gültig sind.

Diskussionsrunde mit:

Sophie Sumburane wuchs in Potsdam auf und absolvierte dort ihr Abitur an der Eliteschule des Sports »Friedrich Ludwig Jahn« als aktive Ruderin. Von 2007 bis 2014 studierte sie in Leipzig Germanistik und Afrikanistik und schloss mit einer Massenarbeit zur forensischen Linguistik ab. Im Rahmen Ihres Studiums absolvierte sie auch ein Jahr am Deutschen Literaturinstitut bei Jan Kuhlbrodt und Kerstin Preiwuß. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin und Kulturredakteurin mit ihrer Familie in Potsdam.

Steve Hollasky (geb. Kühne, 1980) lebt in Dresden. Er ist Lehrer für Geschichte und Gemeinschaftskunde und gehört zu den OrganisatorInnen der Aktivitäten gegen PEGIDA. Bisher veröffentlichte er vor allem historische Arbeiten sowie im Bereich Rechtsradikalismus/Antifaschismus. Er ist Mitglied der SAV und der LINKEN.

Juliane Nagel aus Leipzig ist seit 2009 im Leipziger Stadtrat und 2014 im sächsischen Landtag als Abgeordnete für DIE LINKE vertreten. Darüber hinaus unterstützt sie zahlreiches antifaschistische Bündnisse und soziale Bewegungen in der Region und darüber hinaus.

Manja Präkels, 1974 in Zehdenick/Mark geboren, ist Sängerin der hochgelobten Band »Der singende Tresen« und Autorin des Lyrikbandes »Tresenlieder« und Autorin des vieldiskutierten Romans “Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß.”. Sie ist Mitherausgeberin der erzählerischen Anthologie »Kaltland – Eine Sammlung«, eines Klassikers der Nachwende-Literatur.
Für den Verbrecher Verlag stellte sie mit Markus Liske das Erich-Mühsam-Lesebuch »Das seid ihr Hunde wert!« (2014) sowie den Band »Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn?« (2015) zusammen. Präkels erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste (2005) und das Aufenthaltsstipendium im Writers House Ventspils, Lettland (2012/13).

René Arnsburg (Moderation), 1987 in Wustermark (Brandenburg) geboren und lebt in Berlin. Seit 2016 arbeitet er hauptberuflich für den Manifest Verlag und gründete 2017 gemeinsam mit anderen die Initiative Verlage gegen Rechts.

Details

Datum:
März 17, 2018
Zeit:
19:00 - 21:30

Veranstaltungsort

Cammerspiele Leipzig
Kochstraße 132
Leipzig, 04277