Manja Präkels “Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß” – eine autobiografisch inspirierte Erzählung über eine Kindheit und Jugend in Brandenburg, die von kleinen und großen Kriegen zwischen Nazis und “Zecken” geprägt war, ist eines der besten Bücher, die in den letzten Jahren geschrieben wurden. Denn Manja Präkels rechnet mit niemandem ab. Sie berichtet nicht bitter über das Erlebte, sondern als emphatische Beobachterin. In ihrer Schilderung der brandenburgischen Kleinstadt zeigt sie klar die Zusammenhänge zwischen emotionaler Verwahrlosung, Gleichgültigkeit und Gewalt. Wir erkennen das Personal aus ihrem Roman sofort wieder. Wie ein Seismograph hat sie in den Jahren nach der Wiedervereinigung die Wendungen der Gesellschaft wahrgenommen und glücklicherweise für uns aufgezeichnet. Ihr Buch erhielt den Jugendliteraturpreis 2018 und den Anna-Seghers-Preis. Erschienen 2017 im Verbrecher-Verlag Berlin.

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