“Dit gloobste doch wohl selba nich, dass sich eener für uns hier interessiert. Biste unten, bleibste unten. Isso.”
Helmtraud S.

„Liiiiiiicht!“, hallt es durch die Häuserschlucht am südlichen Ende der Friedrichstraße. Sie fängt am Mehringplatz an, dort befindet sich die Hausnummer 1. Noch einmal schriller, fordernder: „Liiiiiicht!“ Schreiende Menschen sind keine Besonderheit hier. Die Neugierde treibt uns trotzdem auf den Balkon. Zu spät. Die Ruferin ist im Birkenwäldchen hinterm Hochhaus gegenüber verschwunden. Brüllt weiter. Licht. Alle brauchen Licht. Mehr Licht. Vor allem der Teil unserer Nachbarn1, der nach hinten raus wohnt. Denen hat ein sechsstöckiger Neubau vor zwei Jahren die Dunkelheit der Hinterhöfe alter Mietskasernen an die Frühstückstische gebracht, ihre Balkone der Sinnlosigkeit preisgegeben. Aber nun, da die Tage länger werden, das Gras grüner und der Brunnen am Theodor-Wolff-Platz wieder sprudelt, werden wir uns alle wieder draußen treffen. Vielleicht sogar am Mehringplatz selbst, wo sich die Bauarbeiten nach zehn Jahren ihrem Ende zuneigen. Auf jeden Fall unter freiem Himmel. In der Berliner Luft… _weiterlesen

Soll das ein Vogel sein?

Schon aus der Ferne erkennt man den Kreuzberger Mehringplatz an der hoch aufragenden Friedenssäule. Obenauf steht ein geflügeltes Wesen. Das Bauwerk ist Teil der Geschichte Berlins. Geschichten fliegen wie Vögel durch den Himmel über der Stadt. Worte flattern von Mund zu Ohr zu Mund und verändern sich. Laut. Laute. Lauter! Was erzählen die leisen Stimmen meiner Nachbarn? Hinter den zaghaften Blicken, wenn ein Mensch vorübergeht, stecken Welten und Leben und Noch-nicht-Erzähltes.

Unter jedem Dach ein Ach?

Erzähl von deinen Sorgen, Erinnerungen, Träumen.

Was ist deine Geschichte?