Manja Präkels

Manja Präkels

Autorin, Musikerin und Sängerin

1974 in Zehdenick/Mark geboren, ist Autorin, Musikerin, Sängerin und bei WORT & TON für Konzepte und deren musikalische Umsetzung verantwortlich. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Lokalreporterin in Brandenburg, studierte sie Philosophie, Soziologie und osteuropäische Geschichte, initiierte 2001 das erste Erich Mühsam Fest in Berlin und gründete im selben Jahr die Band DER SINGENDE TRESEN.

Literatur & Musik

Noch vor dem ersten offiziellen Album mit DER SINGENDE TRESEN veröffentlichte Präkels 2004 unter dem Titel „Tresenlieder“ einen Band mit Tresen-Songtexten und weiterer Lyrik. Neben der Arbeit mit ihrer Band, schrieb sie die Musik für mehrere Figurentheaterstück von Markus Liske und war selbst als Puppenspielerin tätig. In dieser Zeit entstanden auch erste Prosatexte, u.a. eine Erzählung, die zur Grundlage für ihren Roman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ (Verbrecher Verlag 2017) werden sollte. Hierfür erhielt sie 2005 das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste.

2011 entstand in gemeinsamer Herausgeberschaft mit Markus Liske und Karsten Krampitz die literarische Nachwende-Anthologie „Kaltland. Eine Sammlung“ (Rotbuch), 2015 – abermals mit Markus Liske – die politische Anthologie „Vorsicht Volk!“ (Verbrecher Verlag). Für den 2017 erschienenen, in mehrere Sprachen übersetzen sowie für die Bühne adaptierten Roman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ erhielt Präkels 2018 den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Anna-Seghers-Preis.

Mit dem Erfolg dieses Buches begann eine mehrjährige Lesetour durch Deutschland und andere europäische Länder in deren Zuge sie auch Projekte mit Schülerinnen und Schülern betreute. Parallel dazu entstanden zahlreiche Essays für verschiedene Magazine, Zeitungen, Anthologien sowie Hörfunkbeiträge. Eine Auswahl aus diesen erschien 2022 unter dem Titel „Welt im Widerhall oder war das eine Plastiktüte“ im Verbrecher Verlag. Präkels‘ zweiter Roman ist für 2024 in Vorbereitung.

Engagement für Erich Mühsam

Neben ihrer eigenen literarischen Arbeit engagiert sich Manja Präkels kontinuierlich für das Andenken des anarchistischen Dichters und Mitbegründers der Bayerischen Räterepublik Erich Mühsam. Dem von ihr initiierten Erich Mühsam Fest 2001 folgten mehrere weitere große Festivals und diverse literarisch-musikalische Mühsam-Bühnenprogramme mit Markus Liske und DER SINGENDE TRESEN. 2014 stellte sie mit Markus Liske das Erich-Mühsam-Lesebuch „Das seid ihr Hunde wert!“ (Verbrecher Verlag, 2014) zusammen und veröffentlichte parallel mit ihrer Band ein Album mit Mühsam-Vertonungen („Mühsamblues“, Setalight Records). Zum 100. Jahrestag der Bayerischen Räterepublik entstanden weitere Mühsam-Lieder für das Hörbuch zu Markus Liskes literarischer Montage „Sechs Tage im April – Erich Mühsams Räterepublik“ (Speak Low, 2019).

Ufervogel Mehringplatz

Im Zuge der radikalen Lebensveränderungen, die der Ausbruch der Pandemie mit sich brachte, fokussierte Präkels‘ künstlerische Auseinandersetzung verstärkt auf ihre Nachbarschaft am Halleschen Tor. Gemeinsam mit dem Freundeskreis des Kiez-Café Madame, dem Verbrecher Verlag, dem HAU und mit Unterstützung der Stiftung Preussische Seehandlung initiierten sie und Markus Liske das „Literarische Rondell“, eine mehrsprachige Lesebühne vor Ort. Als Take-Heart-Residentin des Hebbel am Ufer sammelte sie Geschichten in und aus der Nachbarschaft. Die verdichteten Texte sind Auftakt einer Kartographierung des Platzes in Wort, Ton und Geisterbeschwörungen.

Mitwirkung an:

  • KRIEG und FRIEDEN. 1945 und die Folgen in Brandenburg (Hg. Noemi Schneider, Christian Müller-Lorenz), L&H Verlag 2020
  • Und wie wir hassen! 15 Hetzreden (Hg. Lydia Haider), Kremayr & Scheriau 2020
  • Generation Hoyerswerda (Hg. H. Kleffner, A. Spangenberg), be.bra Verlag 2016
  • Schritt für Schritt ins Paradies (Hg. K. Krampitz, K. Lederer), Karin Kramer Verlag 2013
  • Leben mit und ohne Gott (Hg. K. Krampitz, U. Seltmann), Herbig Verlag 2010
  • Heimat, Heimweh, Heimsuchung (Hg. K. Krampitz, H. Werning) Karin Kramer Verlag 2009
  • Manja Präkels & Der Singende Tresen: Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß  (Hörbuch), Frops Records 2021
  • Markus Liske & Der Singende Tresen: Der Sechs Tage im April – Erich Mühsams Räterepublik (CD),      Speak Low 2019
  • Der Singende Tresen: Mühsamblues (CD), Setalight Records 2014
  • Der Singende Tresen: Ernste Musik (CD / Vinyl), Setalight Records 2012
  • Der Singende Tresen: Kein Teil von Etwas (CD-Hörstück), Raumer Records 2009
  • Der Singende Tresen: Clowns im Regen (CD), Raumer Records 2007
  • Der Singende Tresen: Sperrstundenmusik (CD), Raumer Records 2005
  • Der Singende Tresen: Hundsgemeines Leben (Live-CD), Eigenpressung 2003

Die Horen, Pop goes Literature, WOZ, taz, Frankfurter Rundschau, Jungle World, Berliner Gazette, Der Spiegel, Märkische Allgemeine Zeitung, Schriftenreihe der Erich Mühsam Gesellschaft, Massenmörder züchten Blumen (Fanzine bis 2004)

  • Kirschen mit Musik (Lesung mit musikalischer Begleitung von/mit  Thorsten Müller und Benjamin Hiesinger, 2019
  • Die Eingeborenen – eine Zombierevue  (Texte, Gesang, Musik & Konzeption / mit Markus Liske & Der Singende Tresen), 2015
  • Wo ist Zuhause, Vogelherz?  (Textauswahl, Gesang, Musik & Konzeption / mit Markus Liske, Thorsten Müller, Benjamin Hiesinger & Zhenja Oks), 2014
  • Alles führt zu nichts – Eine Archäologie der Gegenwart (Textauswahl, Gesang, Musik & Konzeption / mit Markus Liske, Thorsten Müller und Lilia Antico), 2009
  • Kein Teil von Etwas  (Texte, Gesang, Musik, Konzeption / mit Markus Liske & Der Singende Tresen), 2008
  • Land unter!  (Texte, Gesang, Musik / mit Markus Liske & Der Singende Tresen), 2006
  • Freier Fall für freie Bürger  (Texte, Gesang, Musik / mit Markus Liske, Jens-Paul Wollenberg, Uta Pilling & dem Tresen), 2003
  • Der etwas andere Heimatabend  (Texte, Gesang, Musik / mit Markus Liske, Anja Exner & Der Singende Tresen), 2001
  • Erich Mühsam Fest  (Festivalorganisation, seit 2001 mit Markus Liske), 2001-2014

(Manuskript, Musik) im Ausland/Berlin im Rahmen der Lesereihe Grenzgänger, kuratiert von Olaf Schmidt:

Praekels-Pressebild
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