Das literarische Rondell

Das literarische Rondell

Literaturbühne am Kreuzberger Mehringplatz

Einst war die südliche Friedrichstadt mit ihrem prächtigen Belle-Alliance-Platz als größtes Presseviertel der Welt bekannt. Zahlreiche Zeitungen wurden hier produziert und Literaten wie Theodor Fontane, Kurt Tucholsky, Theodor Wolff oder Alfred Kerr trafen sich in den Cafés, um sich über neue Publikationen und die politische Weltlage auszutauschen. Heute zerfällt das im Krieg komplett zerstörte Quartier in zwei Teile: Während sich zwischen Kochstraße und Theodor-Wolff-Park längst wieder kulturelles Leben etabliert hat, sind die Siedlungswohnbauten der 1970er Jahre rund um den heutigen Mehringplatz von Vernachlässigung und Verfall gezeichnet. Kulturelle Angebote, zumal solche, die sich mit den Krieg-, Flucht- und Ausgrenzungserfahrungen der mehrheitlich postmigrantischen Einwohner beschäftigen, sind rar.

Mit zunächst acht abendfüllenden, teilweise musikalisch begleiteten Lesungen im Café MadaMe füllte „Das literarische Rondell“ 2022 diese Lücke und lieferte damit den Startschuss für künftige Literaturveranstaltungen am Mehringplatz.

Zu Gast waren: Eva Ruth Wemme, Stefan Weidle, Ahmad Katlesh, Ulrike Almuth Sandig, Manja Präkels, Volha Hapeyeva, Dilek Güngör, Efsun Kızılay, Nuray Demir, Hülya Kıymet Kılıç

Musikalische Begleitung: Der Singende Tresen, Bassel Fatloun, Zhenja Oks, Elisabeh Ruhe

Es moderierten: Markus Liske, Saboura Naqshband, Alyssa Fenner, Jörg Sundermeier, Kristine Listau

„Das literarische Rondell“ ist ein Kooperationsprojekt von WORT & TON, HAU – Hebbel am Ufer, Verbrecher Verlag, Die Globale e.V und Kunstwelt Berlin e.V. und wurde 2022 gefördert von der Stiftung Preussische Seehandlung.

 

Pressemitteilung


  • Wiederbelebung des früheren Belle-Alliance-Platzes als Literaturort
  • Jeden 1. Donnerstag im Monat im Café MadaMe am Mehringplatz 10
  • Kooperationsprojekt von WORT & TON, HAU – Hebbel am Ufer, Verbrecher Verlag, Die Globale e.V und Kunstwelt Berlin e.V.
  • Auftaktveranstaltung am 02. Juni mit Manja Präkels, Markus Liske & Der Singende Tresen

Berlin, 23.05.2022

Einst war die südliche Friedrichstadt mit ihrem prächtigen Belle-Alliance-Platz als größtes Presseviertel der Welt bekannt. Zahlreiche Zeitungen wurden hier produziert und Literaten wie Theodor Fontane, Kurt Tucholsky, Theodor Wolff oder Alfred Kerr trafen sich in den Cafés, um sich über neue Publikationen und die politische Weltlage auszutauschen. Heute zerfällt das im Krieg komplett zerstörte Quartier in zwei Teile: Während sich zwischen Kochstraße und Theodor-Wolff-Park längst wieder kulturelles Leben etabliert hat, sind die Siedlungswohnbauten der 1970er Jahre rund um den heutigen Mehringplatz von Vernachlässigung und Verfall gezeichnet. Kulturelle Angebote, zumal solche, die sich mit den Krieg-, Flucht- und Ausgrenzungserfahrungen der mehrheitlich postmigrantischen Einwohner beschäftigen, sind rar.

Das literarische Rondell“ möchte mit zunächst acht abendfüllenden Lesungen im Café MadaMe, dem heute einzigen Café am Mehringplatz, diese Lücke füllen und insbesondere Autorinnen und Autoren einladen, die sich persönlich in Prosa und Lyrik mit Themen auseinandersetzen, die entweder konkret mit dem Leben der Menschen im Kiez korrespondieren oder die Historie des Viertels in den Mittelpunkt stellen.

Den Auftakt machen Manja Präkels, Markus Liske & Der Singende Tresen mit ihrem literarisch-musikalischen Programm „Wo ist Zuhause, Vogelherz?“, mit gelesenen und vertonten Texten von Erich Mühsam, Mascha Kaléko, Christa Reinig, Günter Bruno Fuchs, Heiner Müller, Hilde Domin, Joseph Roth, Christine Lavant u.v.m. zu Krieg und Flucht, Grenzüberschreitung und Ankommen, „Heimat“ und Zuhause.